Die Ursprünge

Die Ursprünge

Eine Geschichte, die zur Zeit des Antiken Roms beginnt und bis in die heutige Zeit reicht.

Grado (gradus, Port), das römischen Ursprungs ist, entstand im 2. Jhd. n. Chr. als Fischerdorf und war später Hafen für die Schiffe, die den Fluss Natissa in Richtung Aquileia hinauffuhren.

Grado entwickelte sich Mitte des 5. Jhd. n. Chr., als viele Einwohner auf der Insel Zuflucht vor den angsteinflößenden Hunnenhorden unter der Führung von Attila suchten, der 452 n. Chr. Aquileia zerstörte.

In jener schwierigen Zeit zog der Patriarch von Aquileia nach Grado und rief sich zum Patriarchen dieses Ortes aus. Grado war bis 1451 autonomer Sitz des Erzbischofs, obwohl der Patriarch Mitte des 12. Jhd. seinen Wohnsitz nach Venedig verlegte.

Grado wurde also wieder ein Fischerdorf und blieb dies auch in den nachfolgenden Jahrhunderten unter der Herrschaft der Seerepublik Venedig.

Von 1797 (mit dem Friedensvertrag von Campoformido) bis 1918 war es Teil der unter der Herrschaft des österreichischen Königshauses stehenden Gebiete.

1892 gründete Österreich-Ungarn in Grado den Fremdenverkehrsverein, um den Kurort und die therapeutischen Wirkungen seines „starken Meeresdampfes“ zu fördern. Im gleichen Jahr wurde die erste europäische Anstalt für Sandbäder in Betrieb genommen.

Die bereits zuvor als Urlaubziel bekannte Insel beherbergte im Sommer 1856 den Schriftsteller Ippolito Nievo. Die Erinnerungen an jene Tage verarbeitete er zu einer herrlichen Novelle mit dem Titel „Die Circen von Grado“.

Ippolito Nievo
Ich habe das Vertrauen, dass einem der Wunsch kommt, an jenen Stränden das zu suchen, was ich dort fand, gewiss werden sie durch das Angenehme des Aufenthaltes, die Bequemlichkeit der Bäder und die Freundlichkeit der Einwohner erbaut zurückkehren.

1873 gründete der Florentiner Kinderarzt Giuseppe Barellai das Meeresheim für die Behandlung der Atemwegserkrankungen, das immer noch in Betrieb ist, heute allerdings zu
Rehabilitationszwecken.

1936 wurde Grado endgültig mit dem Festland über eine Drehbrücke (zu dieser Zeit Ponte Littorio, heute Ponte Matteotti) verbunden, welche die Isolation der Insel beendete.

Zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts machten in dem Ort am Meer Persönlichkeiten wie Sigmund FreudLuigi Pirandello und viele andere Urlaub und in jüngerer Vergangenheit kam die Sopranistin Maria Callas, Hauptdarstellerin des Films Medea, den Pier Paolo Pasolini 1969 auch auf der kleinen Insel Mota Safon drehte.