Die venezianische Herrschaft, die im 14. Jahrhundert begann und mit dem Friedensvertrag von Campoformio endete, prägt dieses Stück Land, das in wenigen Kilometern ein außergewöhnliches Exemplar von militärischer Architektur, ein fast vollständig erhaltenes mittelalterliches Dorf und eine Natur mit einzigartigen, unwiderstehlichen Landschaften zu bieten vermag. Wenn man dem Radweg folgt, der von Grado nach Aquileia führt, kommt man nach Cervignano del Friuli. Fährt man dort weiter Richtung Palmanova kommt man in das wundervolle und beeindruckende Dorf Strassoldo, das zwischen zwei Wasserläufen und jahrhundertealten Pflanzen liegt. Rund um das Jahr 1000, zur Verteidigung der Straße, die von Aquileia nach Kärnten führte, erbaut und im 18. Jh. umgebaut, besteht der Denkmalskomplex heute aus dem Castello di Sopra (Oberes Schloss) und dem Castello di Sotto (Unteres Schloss). Im Zentrum des Dorfes befindet sich die St.-Nikolas-Kirche, in derem Inneren ein Kreuz langobardischer Machart aufbewahrt wird und die den antiken Ursprung des Ortes bezeugt. Außerhalb des Komplexes kann man eine alte Mühle aus dem 12. Jahrhundert bestaunen, die mehr als siebenhundert Jahre in Betrieb war. Das Dorf kann im Frühling und im Herbst während der Veranstaltung „Castelli aperti“ (Offene Schlösser)besichtigt werden. www.consorziocastelli.it
Nachdem man das Dorf hinter sich gelassen hat, geht es weiter auf dem Rad in Richtung der Stadt Palmanova – die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Palmanova ist ein prachtvolles Beispiel einer Festungsstadt und ihre städtebauliche Struktur, die ihr die Venezianer 1593 gaben, ist fast vollständig erhalten: sie hat einen sternförmigen Grundriss mit neun Zacken, umgeben von Festungsmauern und einem tiefen Graben. Sie besitzt drei monumentale Stadttore, von denen man direkt zum sechseckigen Hauptplatz kommt, der mit elf Statuen verziert ist, welche die Verwaltungsleiter der Festung darstellen. Am zentralen Platz liegen der Dom, der dem Heiligen Erlöser und Heiligen Markus geweiht ist, der Palazzo del Provveditore, der Palazzo del Monte di Pietà (Gebäude der Armenversorgung), das Städtische historische Museum und das Militärhistorische Museum, in dem Waffen und Kriegsandenken von der venezianischen Epoche bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs aufbewahrt sind. Es gibt auch kulturelle Veranstaltungen und historische Nachstellungen, wie die Nachstellung A.D. 1615 'Palma alle armi'.
Länge der Strecke: Hin- und Rückfahrt 28 + 28 km; Schwierigkeitsgrad: keine besonderen Schwierigkeiten, die Routen können mit jeder Art Fahrrad befahren werden; Dauer: etwa 7 Stunden mit Besichtigung des Dorfes und der Festung.