Hier kann man eine ganz italienische Geschichte erkunden, denn das Schiffsbaumuseum von Monfalconebeschränkt sich nicht nur darauf, einige der schönsten in der Region gebauten Modelle zu zeigen, sondern informiert auch über die wesentlichen Etappen der Arbeit und des lokalen Lebens von 1907 bis heute. Ziel der Ausstellung ist es, den Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit zu nehmen, um die Geschichte des Ortes, die Geschichte Italiens kennenzulernen. Während man die Modelle und Repliken betrachtet, ruft die Timeline mit Zahlen und Texten einige der bedeutendsten Momente von Italiens Geschichte, wie die schmerzliche Niederlage von Caporetto 1917, ins Gedächtnis. Zu jener Zeit wurde Monfalcone von den k.u.k Truppen wieder besetzt, die Werft wurde während der Bombenangriffe zerstört und die Produktion zum Teil nach Budapest verlegt. Die Daten und Ereignisse verflechten sich auch mit den Angelegenheiten des Unternehmens, das einige der schönsten Schiffe baute, vielleicht die besten jener Zeit. Heute sind sie nur noch eine Erinnerung, den meisten unbekannt, aber sie sind reich an Geschichte und bereit, in den Räumen des Museums wieder aufzuerstehen.
Eine minutiöse Sammlung, die mit dem maßstabsgerechten Modell des ersten italienischen Überseedampfers „Giulio Cesare“ beginnt, der in der Nachkriegszeit gebaut und 1951 vom Stapel lief.
- Der Ausstellungsparcoursist in vier Themenbereiche und 14 untergeordnete Bereiche unterteilt und verfügt über viel Technologie mit interaktiven Infotafeln, virtuellen Führungen, 3D-Rekonstruktionen und historische Gegenstände, die vom Leben des 20. Jh. zeugen.
- Das Gebäude. Das Museum ist im ehemaligen Albergo Operai untergebracht, das 1920 nach Entwurf des Ingenieurs Dante Fornasir als kostenpflichtige Unterkunft für ledige Arbeiter erbaut wurde, die in der Werft arbeiteten, aber nicht in Monfalcone ansässig waren. Eine Art „Wohnsilo“ mit einer Größe von 18.000 Quadratmetern, mit 5 Innenhöfen, 700 Räumen und 1300 Fenstern, einer Mensa, einer Bar, einem Spielsaal, einem Sportsaal, einer Bibliothek, einem Schuster und einem Barbier. Während der Bombardements im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, 2010 wurde es einem Sanierungs- und Umnutzungsprojekt unterzogen, bei dem der Reiz des imposanten Gebäudes sowie die ursprünglichen Merkmale bewahrt wurden. Die Sanierung betraf die Fassaden, die Höfe und die Innenstruktur, die in einen Mehrzwecksitz umgewandelt wurde.
- Das Unternehmen und die heutige Zeit. Die Familie Cosulich, Eigentümerin einer Schifffahrtsgesellschaft namens Cosulich Società Triestina di Navigazione, eröffnete am 3. April 1908 die Werft Cantiere Navale Triestino in Monfalcone. In den Jahren 1925 und 1926 ließ die Werft die Saturnia und die Vulcania, zwei erstklassige Überseedampfer, die zu den ersten jener Jahre gehörten, vom Stapel. Das Unternehmen ging seiner Tätigkeit auch unter den Bomben des Ersten und Zweiten Weltkrieges weiter nach, obwohl es mehrmals gezwungen war, die Produktion auszusetzen und auszulagern. Heute ist die Werft von Monfalcone immer noch eine italienische Exzellenz unter dem Dach des Konzerns Fincantieri; sie fertigt Kreuzfahrtschiffe mit hoher Tonnage. Das Werk erstreckt sich über 787.000 Quadratmeter (von denen 252.000 überdacht sind). Vor einem Jahr wurde die „Carnival Horizon“, das neue Schiff der Carnival Cruise Line, einer Marke des US-amerikanischen Konzerns Carnival Corporation, des weltweit größten Kreuzfahrtunternehmens, vom Stapel gelassen. Die außergewöhnlichen Schiffe, welche die Werft seit ihrer Gründung verlassen haben, werden an zwei Multimediastationen greifbar gemacht. Es gibt außerdem einen Raum, der dem Schiffsdesign und dem Design der Innenausrichtung der in Monfalcone gefertigten Schiffe gewidmet ist. Im Museum ist ein wundervolles besticktes Wandbild zu sehen, das nach dem Entwurf von Zoran Mušic für den Aufenthaltsraum der ersten Klassen des Motorschiffs Augustus im 1951 gefertigt wurde.
- Bilder aus alten Zeiten. Von dieser einzigartigen Geschichte erzählen aber auch die Bilder aus jener Zeit und die Materialien in den Vitrinen: vom Programm des Eröffnungsschauspiels des Theaters, das mit den herrlichen Gemälden von Vito Timmel verziert war, bis hin zum so genannten „terliz“, dem Blaumann der Arbeiter, von den kleinen Medaillen und Ringen, die auf der Flucht vor den Bomben, welche die Alliierten auf das Viertel abwarfen, verloren gingen, bis hin zu den Trophäen, welche die Athleten der Gesellschaften gewonnen haben, die auf der Rückseite der Werft gegründet wurden.