Während der 6-monatigen Ausstellung "Grado130" können Sie die wichtigsten Persönlichkeiten der Geschichte von Grado in den Wahrzeichen der Stadt entdecken:
Luigi Pirandello (1867 – 1936)
Der Dramatiker, Schriftsteller und Dichter hatte seinen ersten großen Erfolg mit dem Roman "Il fu Mattia Pascal" (1904), der jedoch von den Kritikern nicht so sehr geschätzt wurde wie vom Publikum. Erst 1922 hatte Pirandello Erfolg, als er sich ganz dem Theater widmete.
Der Erste Weltkrieg war für Pirandello eine schwere Erfahrung: Sein Sohn Stefano wurde von den Österreichern gefangen genommen und kehrte nach seiner Freilassung schwer krank nach Italien zurück. Außerdem verschlechterte sich in diesen Jahren der Geisteszustand seiner Frau so sehr, dass sie in eine Anstalt eingewiesen wurde (1919), wo sie starb. Anlässlich seiner Reisen nach Wien, um die Freilassung seines Sohnes Stefano zu erwirken, konnte Pirandello die Experimente des Theaters der Spontaneität miterleben, aus denen Jacob Levi Moreno das Psychodrama entwickeln sollte, in dem mehrere strukturelle Analogien auftauchen, wie zum Beispiel in "Sei personaggi in cerca d'autore".
Nach dem Krieg vertieft sich der Schriftsteller in frenetische Arbeit und widmet sich vor allem dem Theater. Im Jahr 1925 gründete er in Rom die "Compagnia del Teatro d'Arte" mit zwei großen Darstellern der Kunst Pirandellos: der 25-jährigen Marta Abba und Ruggero Ruggeri. Mit dieser Truppe begann er, die Welt zu bereisen: seine Stücke wurden auch in den Theatern des Broadway aufgeführt. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde er zum berühmtesten Dramatiker der Welt, wie der Literatur-Nobelpreis beweist, den er 1934 "für seine kühne und geniale Erneuerung der dramatischen und theatralischen Kunst" erhielt.
Die junge Marta Abba wurde seine Muse und mit ihr besuchte er 1928 Grado. Ein historischer Besuch, der von dem Fotografen Domenico Marocco verewigt wurde.
Pirandello verbrachte lange Zeit auf der Goldenen Insel, verzaubert von der Schönheit der Natur und der ausgezeichneten Fischküche, und wohnte in der Pensione Erica.
"Um halb zwei wurde in einem der hübschen Zimmer der Pension Erica ein sehr schmackhaftes Mittagessen serviert, und während des großen Festmahls herrschte ausgelassene Stimmung".