Torviscosa

Torviscosa

Industriestadt

Die Planstadt und der metaphysische Platz

Torviscosa die „Planstadt“, damit soll im städtischen Kontext Italiens die Besonderheit dieser baulichen Typologien unterstrichen werden, die durch die Architektur des Regimes, rationalistische Elemente und Plätze geprägt sind, die von der metaphysischen Malerei von Giorgio De Chirico inspiriert sind.In der funktionalen Organisation der Planstadt stellte der Hauptplatz (heute Piazza del Popolo, ursprünglich Piazza Impero) den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens dar. Damals genauso wie heute befinden sich dort die bedeutendsten Gebäude des zivilen Lebens: das Arengario genannte Rathaus mit dem charakteristischen Balkon und dem Turm, die Schulen, das Postamt und Geschäfte.

 

Die Fabrikstadt und das Arbeiterdorf

Torviscosa: eine von einem Industrieunternehmen erbaute Stadt. Der Wille, das zivile Leben auf der Grundlage der gleichen Regeln, die auch in der Fabrik existieren, zu organisieren, wird bei der Stadtplanung in eine klare Trennung der Wohngebiete nach Berufskategorien übertragen. Die Häuser der Leiter, die Wohnhäuser für Angestellte und Techniker sowie die Wohngebäude für die Industriearbeiter befinden sich in unterschiedlichen Gebieten des Hauptorts, während den Landarbeitern die Randgebiete der Gemeinde vorbehalten sind.

 

Der Industriebetrieb

Der älteste Teil der Industrieanlagen geht auf die Jahre 1937 – 1940 zurück und umfasst für verschiedene Zwecke bestimmte Gebäude, denen die Fassaden aus roten Backsteinen gemein ist, die an die englischen und deutschen Industriebauten erinnern. Symbol des Werks sind die beiden Türme, die aufgrund der an die Fazses erinnernden Form als die „Liktorentürme“ bekannt sind.   

 

Das Informations- und Dokumentationszentrums CID

Die Geschichte von Torviscosa und des Industrieunternehmens, aus dem der Ort entstanden ist, kann man im Informations- und Dokumentationszentrum kennen lernen, dem Gebäude, das SNIA Viscosa 1962 als Ort der Vertretung errichten ließ, um die Delegationen der ausländischen Unternehmen, welche die Industrieanlagen besichtigten, zu empfangen. Heute verwahrt das CID einen imposanten Bestand an Dokumenten, Fotografien, Kunstobjekten, Filmberichten und Modellen in verschiedenen Maßstäben, die in einer Reihe von Ausstellungsparcours angeordnet sind. Von großem Interesse sind 27 große Plastiken, welche die Werke nachbilden, die SNIA in den 1950er Jahren in Italien und im Ausland besaß.