Wichtige Persönlichkeiten und Wahrzeichen von Grado: Josef Maria Auchentaller und Emma Scheid

Wichtige Persönlichkeiten und Wahrzeichen von Grado: Josef Maria Auchentaller und Emma Scheid

Während der 6-monatigen Ausstellung "Grado130" können Sie die wichtigsten Persönlichkeiten der Geschichte von Grado in den Wahrzeichen der Stadt entdecken:

Josef Maria Auchentaller (1865 -1949) und Emma Scheid ( 1868 - 1945)

J.M. Auchentaller war ein österreichischer Maler und Graveur. Er wurde an der Technischen Hochschule und der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgebildet, wo er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt. Zwischen 1892 und 1896 zog er nach München, wo er mit der deutschen Sezession in Berührung kam: Er arbeitete an der Zeitschrift "Jugend" mit und vollendete seine künstlerische Reifung 1897 mit einer ersten Italienreise, die er mit zahlreichen Zeichnungen und Studien dokumentierte. Er beteiligte sich persönlich an der Gründung der Wiener Sezession, wobei er sowohl künstlerische als auch organisatorische Aufgaben übernahm und vor allem an der Zeitschrift "Ver Sacrum" mitarbeitete. In den Jahren 1900 und 1901 gehörte er der Redaktion an und schuf mehrere Titelblätter und zahlreiche Illustrationen, die hauptsächlich von floralen Motiven inspiriert waren, die stark von der japanischen Grafik beeinflusst waren. Die achte Ausgabe des vierten Jahres (1901) war ganz seinen Werken gewidmet. Im selben Jahr beschloss er, mit seiner Frau Emma Scheid und den Kindern Maria und Peter nach Grado zu ziehen und in den folgenden Jahren zur touristischen Entwicklung und Förderung des Badeorts beizutragen, wo er sich viele Monate im Jahr aufhielt. Auf Initiative seiner Frau Emma eröffneten sie 1903 die Pension Fortino, die vom Architekten Julius Mayreder entworfen und von Josef Maria mit Fresken geschmückt wurde. Nach seinem Austritt aus der Secession im Jahr 1905, den Gustav Klimt im selben Jahr vollzog, isolierte sich Auchentaller von der österreichischen Kunstwelt und widmete sich hauptsächlich Porträts und Landschaften.

Für die Tourismusdestination schuf Auchentaller 1906 das berühmte Seebad Grado-Plakat. Das Plakat "Österreichisches Küstenland", das sich durch starke Jugendstilakzente auszeichnet, wird auch heute noch zur Imagewerbung für den Badeort verwendet, da es die wohlhabende Wiener Bourgeoisie, die auch dank des Wiener Ehepaars die Adria-Insel zu besuchen begann, eloquent darstellt. Hier widmet sich der Künstler vor allem der Landschaftsmalerei und den Porträts, versäumt es aber nicht, sich in den folgenden Jahrzehnten seinem bevorzugten grafischen Werk zu widmen, zu dem auch ein wertvoller, reich illustrierter Führer über Grado und zahlreiche Stadtansichten gehören. Auchentaller starb 1949 in Grado, wo er zusammen mit seiner Frau begraben ist. Erst in jüngster Zeit wurde die Figur des österreichischen Künstlers einer kritischen Würdigung unterzogen, die seiner Verdienste würdig ist, und zwar auch auf literarischer Ebene dank der ihm von Claudio Magris in "Microcosmi" gewidmeten Passage (entnommen aus: Dizionario Biografico dei friulani: https://www.dizionariobiograficodeifriulani.it/auchentaller-josef-maria/ Autor Massimo Degrassi).

Seine Frau Emma war nicht nur eine tüchtige Businessfrau, sondern auch eine Wohltäterin: Sie vergaß nicht die schwachen Kinder des Hospizes Marino, denen sie regelmäßig Geldbeträge spendete. Als Polyglotte (sie sprach vier Sprachen: Italienisch, Deutsch, Französisch und Englisch) war sie vor allem eine Vorreiterin neuer Szenarien, in denen Frauen an Selbstbewusstsein gewannen und Rollen übernahmen, die früher nur von Männern gespielt wurden.

"Wir sind fasziniert und angenehm überrascht von Grado. Die Reise bis hierher war kostspielig, aber wir werden aufrichtig entschädigt, denn sie ist es wirklich wert! Grado bietet auch viele Möglichkeiten für Pepi (JMA) zu malen. Schon am frühen Nachmittag unserer Ankunft ist er am Malen. Morgens gehen wir baden, dann die Spaziergänge, die Spiele mit dem Sand [...] das Vergnügen, sich im Sand zu wälzen [...] es ist alles so wunderbar. Für Kinder kann man sich keinen schöneren und idealeren Ort vorstellen. Bei Maria kann man schon die positiven Auswirkungen sehen [...] ihr Appetit ist jetzt unvergleichlich. Wir haben eine Privatwohnung mit Blick aufs Meer genommen, wir essen im Haus Marchesini oder im Fonzari. Wir sind sehr glücklich", schrieb Emma am 3. Juli 1900 an ihre Eltern G. Adam und Hermine Scheid (text auszug aus "Eros e bellezza preludio della fine, 1822-1914 Vienna-Grado" von Marina Bressan, publiziert von Grado Impianti Turistici).

 

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